Anfang Januar ließ ich es auch noch ruhig angehen war erst am 03.01. auf’m Berg. Eigentlich hatte ich garkeine Lust und nach den ersten 70hm haben mir auch schon die Beine weh getan aber ich habe nicht gekniffen und bin weitergelaufen. Es ging dann immer besser und als ich meinen Rythmus gefunden hatte war es wieder wie Spazierengehen. Und ich wurde mit einem super Bergerlebnis belohnt.
In den ersten Tagen habe ich dann auch erstmalig durchschlafen können, sprich ich mußte nicht zum Biesln in der Nacht raus. Auch ein Zeichen, dass es bergauf geht.
Ich hatte bisher, um mir die unglaublichen Mengen an Tabletten herzurichten, die Tagesportionierer von Großhadern verwendet. Da hatte ich aber nur fünf und besonders schick sind die ja auch nicht.
So habe ich in der Bucht recht günstig drei von diesen Kistln erstanden:
Mit den drei Kistln habe ich nun immer für mindestens eine Woche alle Tabletten vorrätig, so dass ich genug Zeit habe, wenn etwas ausgeht, mir ein Rezept zu besorgen und es einzulösen.
Für einen zweiwöchigen Urlaub würde ich drei volle Kistln mitnehmen, so habe ich mindestens eine Woche Zeit, wenn was wäre, mir Nachschub zu besorgen. Das sollte für die meinsten Länder reichen, dass ich zumindest die Immunies bekomme, wenn ich mal irgendwo gestrandet sein sollte.
Dann überlegte ich mir, was ist, wenn ich mich mal nicht mehr äußern kann. Ich fahre bekanntlich Motorrad und gehe Klettern, aber auch so kann immer was passieren, wo man nichts mehr sagen kann. Ein Shunt ist für Sanis relativ leicht zu erkennen und dass sie da besser nicht Blutdruck messen sollten, aber dass ich transplantiert bin sieht man nicht unbedingt.
Dafür habe ich einen Einleger für das Kartenfach meines Geldbeutels gemacht und über den Schwerbehindertenausweis gelegt. Den Geldbeutel habe ich immer dabei und hoffe jetzt, dass da auch reingeschaut wird, wenn’s wär.
So kann, im Fall der Fälle, nichts anbrennen.
Am Donnerstag, den 07.01. war mein erster Arbeitstag nach der OP. Da die Meisten noch im Weihnachtsurlaub waren, war nicht viel los und so konnte ich gut wieder reinkommen. Es waren ja auch nur zwei Tage bis zum Wochenende.
Am kommenden Montag war ich arbeitsmäßig schon gut unterwegs und konnte meine ursprünglichen Aufgaben wieder übernehmen.
Jetzt, als ich wieder vollzeit arbeitete, merkte ich erst richtig, wie viel Zeit ich jetzt habe, wenn ich nicht mehr drei Mal die Woche zur Dialyse muß. Ich kann unter der Woche am Mittwoch einkaufen und habe nicht nur Dienstag und Donnerstag Zeit für meine Hobbys.
Das ist der Wahnsinn 🙂
Da die zweite Coronawelle gerade das Land überrollte war ich wieder, wie im Herbst 2020 auch, zu 100% im Homeoffice.
Nach der letzen Spiegelkontrolle, Anfang Janauar wurden die Immunies weiter reduziert. ich bin jetzt praktisch alle 14 Tage zur Kontrolle in der Elsenheimer Straße.
Die neue Niere funktioniert absolut komplikationslos und außer dass es ab und an im Narbenbereich etwas zwickt ist alles tip top. Da das Einsetzen der Niere im Leistenbereich einen großen Eingriff darstellt, wird es auch noch etwas dauern, bis das vollständig abgeheilt ist.
Mir geht es auch ausgesprochen gut, ich hatte nicht erwartet, dass es so gut wird, wie es jetzt ist.
Ende Januar habe ich mir wieder einen kleinen Berg ausgesucht, den Latschenkopf in der Jachenau. Leider mußte ich 60 hm vor dem Gipfel abbrechen, da es einfach zu viel Schnee und ich nur Grödeln dabei hatte.
Das konnte ich aber nicht auf mir sitzen lassen!