Kurz nach meiner Alpenüberquerung im Juni 2019 habe ich mit Raphael angefangen Klettersteige zu gehen. Raphael hatte schon etwas Erfahrung, für mich war das etwas völlig Neues.
Nach dem ich mich mit dem nötigen Equipment ausgestattet hatte, Material einkaufen macht ja mindestens genauso viel Spaß wie selbiges dann am Berg einzusetzen, machten wir unsere ersten Übungsgänge am Rofan und gingen den Hochiss, das Spieljoch und die Seekarlspitze. Das war für mich schon sehr beeindruckend.
Zwischenzeitlich konnten wir meine Tochter Inga und Raphaels Freundin Patti auch für Klettersteige begeistern.
An meinem Geburtstag 2019 sind wir dann zu Dritt, Raphael, Patti und ich früh Morgens aufgebrochen um den Höhenglücksteig Klettersteig in der Fränkischen Schweiz bei Lauf/Hersbruck zu gehen.
Wir hatten super Herbstwetter und sind ohne besondere Vorkommnisse am Wanderparkplatz Hegendorf angekommen. Von dort geht es gut beschildert ca. 30 Minuten zu Fuß zum Einstieg des Steigs. Der Steig ist mit bis zu Schwierigkeitsgrad E eingestuft und so geht es auch gleich los.
Rechts vom Einstig ist eine leichtere Ausweichroute, die ich heute nehmen würde. Der E Teil im Einstig hat mir schon alles abverlangt und lies mich nichts Gutes ahnen, was da noch alles auf uns zu kommt.
Wir haben einen super Tag erwischt, eben meinen Geburtstag. Die Aussicht auf die Wälder der Fränkischen Schweiz vom Klettersteig in allen Herbstfarben war grandois.
Im weiteren Verlauf kommen abwechselnd leichtere Abschnitte bis im Mittleren Teil wieder E Passagen kommen. Diese hätte ich ohne Bandschlinge, in der man sich schön ausruhen kann, nicht bewältigen können. Das war richtig anstrengend und kraftraubend. Das Gute, will man sich die Passagen nicht antun, kann man sie unten herum umgehen.
Ein weiters Highlight ist die Höhle. Hier geht man durch einen Gang in eine Art kleine Halle und wenn am Höhleneingang kein großer Pfeil gewesen wäre hätte ich nicht gedacht, dass es dort weiter geht. Das Loch, das nach unten geht, ist gerade so groß, dass ich mit Rucksack durchgepasst habe.
Raphael kommt in die Höhle eingestiegen.
Am Schluß kommen nochmal C und D Passagen, die mir die letzten Kräfte geraubt haben, aber dort findet man ein Gipfelbuch in das man sich natürlich eintragen muß. Wer es bis hierher geschafft hat, hat echt was geleistet, finde ich.
Mein Fazit: Der Klettersteig ist super, sehr abwechslungsreich und mir wurde alles abverlangt und war völlig platt als wir am Steigende angekommen sind. Aber genau das wollte ich auch so und würde ihn jederzeit noch einmal gehen.
Wir haben knapp 4 Stunden für den Steig gebraucht, haben uns aber auch nicht beeilt und ich empfehle Kletterschuhe anzuziehen. Mit so klobigen Bergschuhen macht man es sich unnötig schwer.