Wir sind noch auf Sardinien …
Mein Freund Wolfgang, der auf unseren Motorradtouren in der Regel die Routen aussucht und führt, ist ein ausgesprochener Weinkenner. So war von Beginn an fest eingeplant, dass wir am letzen Tag, den 03. Oktober, auf ein Weingut fahren, dass einem Freund von ihm gehört, um noch ein paar Kartons Wein mitzunehmen. Ich dachte, ok, hinfahren – einladen – wegfahren – fertig.
Weit gefehlt. Es war gegen 10:00 Uhr als wir nach einer eindrucksvollen Fahrt direkt durch die Weinberge an der Kellerei ankamen. Nach einer herzlichen Begrüßung wurde im Freien erstmal ein improvisierter Tisch aufgebaut und ein Weiß- und zwei Rotweine zur Verkostung angeboten. Nach ein paar Gläsern, der Wein war übrigens exzellent, ich ärgere mich immer noch, dass ich nur einen Karton mitgenommen habe, ging Wolfgang mit seinem Freund noch an die Stahltanks zum Direktprobieren. Da war klar, dass das jetzt länger dauert. 😉
Ich beschäftigte mich derweil mit den Flaschen, die noch draußen auf dem Tisch standen. Hatte ich schon erwähnt, dass der Wein exzellent war?
Etwas später, ich war schon leicht angebreitet, luden wir die Weinkartons ins Auto und fuhren wieder in unser Quartier um anschließend an den Strand zu gehen und dort zu baden und Mittag zu essen. Das Essen am Strand war immer so lala und teuer, nicht zu vergleichen mit den Restaurants im Hinterland, wo weniger Touristen unterwegs sind. Später haben wir mit den Mopeds noch eine schnelle Abschiedsrunde gedreht und anschließend alles für die Rückreise verladen.
Auf der Rückfahrt von Genua Richtung Heimat sind wir noch in die Unwetter geraten, die an dem Wochenende über Ligurien niedergegangen sind. Wenn man da auf Achse, sprich auf dem Moped, noch fünf Stunden heimfahren muß, nachdem es einen so dermaßen eingelascht hat, haste echt gelitten. Das muß ich nicht mehr haben, da ist mit Anhänger reisen schon wesentlich entspannter.
Wieder zuhause angekommen hatten mich die Berge wieder. Als erstes suchte ich mir den Lerchkogel aus, der in der Nähe vom Schafreuther liegt. Was Leichtes nach zwei Wochen Pause. Der Einstig liegt ziemlich weit hinten drin und so war mal wieder vom Parkplatz in Fall am Sylvensteinspeicher ein Bike and Hike angesagt um die fast sechs Kilometer Forstweg nicht laufen zu müssen. War auch mal wieder nett, ein Stück mit dem Rad zu fahren. Seit dem vielen Homeoffice mache ich unter der Woche praktisch gar nichts mehr, nicht einmal wie früher in der Arbeit Treppen steigen. Rudern geht im Moment nicht, da ich mir beim Klettertraining einen Tennisarm zugezogen habe, der, wegen dem vielen Kupplungziehen auf Sardinen, jetzt ziemlich massiv ist. Da ist nun erstmal Dehnen und Blackroll angesagt, bevor ich den wieder belasten kann.
Auf dem Anstieg zum Lerchkogel habe ich noch den Prinzkopf gesehen und den dann gleich noch mitgemacht. Anschließend gab es eine schöne Brotzeit an einer der Almen vom Lerchkogel Hochleger.
Auch mein neuer Begleiter, den Inga mir aus dem Berchtesgadener Land mitgebracht gebracht hat, bekam natürlich auch etwas von der Brotzeit ab.
Am folgenden Sonntag war ich mit Raphael auf dem Stanser Joch am Achensee, ein Berg, den ich schon lange machen wollte, mir aber wegen der vielen Höhenmeter bisher nicht zutraute. So schlimm war es dann aber doch nicht. Oben hat man einen schönen Blick auf den Alpenhauptkamm, der Gipfel ist, wegen der Lawinen- und Schneewechtenverbauungen nicht besonders schön. Knackig war dann der Abstieg über die Heiterlahnalm, da auf der Nordseite schon 15 cm Schnee lagen. Da kamen erstmalig nach dem Sommer die Grödeln zum Einsatz.
Am drauffolgenden Wochenende war meine Geburtstagstour mit Inga und Raphael angesagt. Da ich Inga sagte, dass ich mal wieder was Krasses machen will, suchte Sie den zweithöchsten Berg Deutschlands, den Hochwanner, aus. Raphael brachte noch einen Freund mit und gegen 07:30 Uhr ging es los Richtung Leutasch. Um 09:30 Uhr starteten wir vom Salzbachparkplatz in Richtung Hochwanner. Bis zum Einstieg am Mitterjöchel war alles easy, die kurze Kletterstelle war auch noch leicht zu bewältigen, aber im weiteren kam ein steiles weitgehend wegloses Geröllfeld, das sich bis zum Gipfel erstreckte. Das war dann schon anstrengend und nicht so ganz ohne, da man von unten die Pfade durch das Geröllfeld nicht immer erkennen konnte.
Am Gipfel angekommen bot sich uns eine grandiose Aussicht
Nach dem obligatorischen Gipfelfoto und Brotzeit ging es wieder runter, wir wollten nicht zu früh ins Dunkle kommen. Wir hatten zwar Lampen dabei aber muß ja nicht sein …
Am darauffolgenden Wochenende kam der Tag der Tage: Genau vor einem Jahr, am 30.10. bin ich in Großhadern eingerückt und am 31.10. aus der Narkose aufgewacht.
Ich bin jetzt ein Jahr ohne Dialyse und kann seither wieder ein weitgehend komplikationsloses normales Leben führen. Ich habe Nebenwirkungen von den Blutdrucksenkern, da teste ich im Moment verschiedene Kombinationen um die Nebenwirkungen nach Möglichkeit zu minimieren und der fehlende Impfschutz gegen Corona beschäftigt mich auch nachhaltig. Aber ich habe schon den Termin zur Boosterimpfung und hoffe, dass da dann wenigstens ein paar Antikörper ihren Dienst für mich antreten. Einen Schutz, wie ein Gesunder werde ich nie erreichen, aber etwas Schutz wäre schon ganz gut, denke ich.
Am letzten Sonntag im Oktober machte ich noch eine kleinere Tour auf die Hochsalwand und die Haidwand, zwei Gipfel, die ich noch auf dem Zettel hatte. Es war recht viel los und ich wollte zeitig auf der Hochsalwand sein, da ich fürchtete, dass es da später zugeht wie aufm Stachus. Leider hat es so zum Lechnerkopf nicht mehr gereicht, den muß ich später mal nachholen. Ich habe den Einstig auf die Schnelle nicht gefunden und bei meinen Navigationstalent ist es besser, den zu einem späteren Zeitpunkt nochmal in Ruhe nochmal anzugehen.