Am 1. März um 9:00 Uhr hatte ich den wichtigsten Termin seit Langem. Bekanntlich endete am 1. März der Winterlockdown und ich hatte um 9:00 Uhr den ersten Termin beim Barbier.
Und dass das nötig war sieht man auf den vorher – nachher Fotos.
Da einige Kollegen meinten, ich solle mein Teams Profilbild auch erneuern, da das, das ich im Moment eingestellt habe, ja bei weitem nicht mehr aktuell sei. Es war mein Bewerbungsfoto von vor acht Jahren, als ich dort angefangen habe.
Ich habe zuvor geschaut, was professionelle Fotos kosten und mich dann entschlossen im Keller mit Equipment, das ich noch von vor 20 Jahren aus meiner Partyservice Zeit aufgehoben hatte, ein Fotostudio aufzubauen.
Und das ist dabei herausgekommen.
Die ersten zwei Wochen war ich fast jeden Tag in meiner Werkstatt und habe an dem Schubladenschrank weitergebaut. Es gab viel Arbeit, wie Spachteln, Schleifen, wieder Spachteln und letztendlich Streichen, die gut am Nachmittag zu erledigen war.
Es war tatsächlich sehr sehr viel Arbeit, die sich aber gelohnt hat.
Was mir die letzten Wochen aufgefallen ist, dass ich einiges nicht mehr esse, was ich zu Dialysezeiten gern gegessen habe, bspw. Gewürzgurken und so Haferflockenriegel.
Dafür esse ich jetzt viel, was ich zuvor nicht gegessen habe. Klar, als Dialysepflichtiger gibt es viel, was man nicht essen kann oder soll, meist wegen zu viel Salz und/oder Kalium.
An dieser Stelle muß ich sagen, dass Kindariegel eigentlich unters BTM Gesetz fallen sollten. Ganz schlimm, da gehen schon mal 10 Riegel am Tag weg. Und man kauft sie immer wieder, obwohl man gar nicht will.
Nachdem ich aber eine Sendung über den Hersteller gesehen habe und jetzt weiß, dass ein Kindariegel eigentlich nur aus Fett und Zucker besteht und ein Riegel soviel Zucker hat wie drei Würfelzucker, hat das ein Ende genommen.
Mein Tragl Spezi ist auch noch nicht leergetrunken. Das mit dem vielen Zucker, der überall in unglaublichen Mengen drin ist, ist schon schlimm.
Der Tracolimusspiegel war immer noch zu hoch und ich war weiter regelmäßig bei der Kontrolle und die Immunies wurden jedes Mal weiter reduziert.
Am 25. März wurde der Doppel-J-Katheter gezogen, der zwischen Niere und Blase liegt, um den empfindlichen Harnleiter zu unterstützen. Wegen der Feiertage direkt nach der Anschlußheilmaßnahme und der zweiten Coronawelle wurde mir gesagt, dass wir damit noch etwas warten. Da der Katheter über eine Blasenspiegelung gezogen wird war mir das auch ganz recht, obgleich klar war, dass ich da nicht auskomm.
Und am 25. war der unausweichliche Termin.
So schlimm war es dann aber gar nicht, wobei es sicherlich Angenehmeres gibt.
Auf dem Berg war ich im März nur zwei Mal gegen Monatsende, da ich mich nach der Aktion am Latschenkopf schonen wollte. Und das Kastl mußte ich ja auch fertig machen, daher fiel mir es auch nicht so schwer mal nicht auf den Berg zu gehen.